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Böller, Knaller & Cracker

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Böller und Knaller: ein Ratgebertext

Die einen finden sie nervtötend, andere hingegen sind von dem lauten Knall begeistert. Die Rede ist von Böller oder Knaller, wie sie umgangssprachlich auch heißen. Man kann ja zu Böllern stehen, wie man will, aber es gibt einiges Interessantes über sie zu erzählen. Für viele gehört das Feuerwerk nun mal zu Silvester dazu, denn damit sollen nach altem Brauch die bösen Geister vertrieben werden. Doch nicht überall in Europa ist es gestattet, Knaller an Silvester zu verwenden. Teilweise gibt es sehr strenge Beschränkungen innerhalb der EU. Nachstehend wird ausgiebig über den Böller informiert.

Woher kommt der Böller?

Bereits vor rund 1.000 Jahren begann alles in China, als das Schwarzpulver erfunden wurde. Die Grundstoffe waren Holzkohle, Salpeter und Schwefel. Niederländische Seefahrer brachten das Schwarzpulver im 13. Jahrhundert nach Europa, wo es hauptsächlich für militärische Zwecke genutzt wurde. Den ersten Hinweis auf ein Feuerwerk in Europa gab es 1379. Während einer Pfingstfeier in Florenz soll in Gestalt einer Taube, die Funken versprüht hatte, der Heilige Geist hinabgestiegen sein. Das deutsche Feuerwerk wurde erstmals durch Maximilian I entfacht. Anlass war der Reichstag zu Konstanz im Jahr 1506.
Die erste deutsche Feuerwerksfirma wurde von Georg Berckholtz 1838 gegründet. Kurz vor dem Ende des 19. Jahrhundert wurde das Feuerwerk auch für die Bevölkerung zugänglich. Der Grund war die fortschreitende Pyrotechnik und Metallnitrate, die nun verfügbar waren. Ab dem Zeitpunkt gingen die Knaller und Böller in die Massenproduktion. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist es üblich, zu Silvester Böller, Raketen und Knaller zu zünden.

Ab wann kann man Knaller kaufen?

Dazu muss man wissen, dass Feuerwerkskörper, also auch Böller, in Kategorien unterteilt werden. Die Einteilung erfolgt durch eine zugelassene Zertifizierungsstelle.


Kategorie F1:
Darunter fallen Kleinstfeuerwerk Knallbonbons, Knallerbsen, Wunderkerzen und Tischfeuerwerk. Die hier aufgezählten Feuerwerksgegenstände dürfen das ganze Jahr über verkauft werden.

Kategorie F2:
Darunter fallen Böller, Knaller, Leuchtraketen. Diese dürfen erst an den drei Verkaufstagen vor Silvester verkauft werden. Das Mindestalter, das zum Kauf berechtigt, beträgt 18 Jahre. In Deutschland darf der Verkauf nur in der Zeit vom 28. 12. Bis 31.12. stattfinden. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre. Die Böller oder die Feuerwerksraketen dürfen nur vom 31.12. bis 1.1. benutzt werden. Bei den Kategorien F3 und F4 ist eine behördliche Erlaubnis für die Einfuhr und den Umgang erforderlich.

Ab wann darf man Böller und Knaller zünden?

Das F1 Feuerwerk, auch Jugendfeuerwerk oder Ganzjahresfeuerwerk, darf von Minderjährigen ab 12 Jahre unter Beaufsichtigung ihrer Eltern gezündet werden.
Das F2 oder auch Silvester Feuerwerk ist für Personen ab 18 Jahre vorbehalten.

In Deutschland darf grundsätzlich vom 31. Dezember 0 Uhr bis zum 1. Januar 0 Uhr geknallt werden. Je nach Wohnort kann es jedoch Abweichungen geben, denn die Gemeinden und Städte dürfen selbst entscheiden. Wer außerhalb dieser Zeiten zünden will, braucht eine Genehmigung des zuständigen Ordnungsamts. In unmittelbarer Nähe zu Kirchen, Krankenhäusern, Altenheimen und Kinderheimen ist Böllern verboten.

Welche Böller sind am lautesten?

Der China Böller gehört wohl zu den beliebtesten Knallern überhaupt. Sein Name leitet es schon ab, dieser Knaller kommt aus China. Sie gehören zur Untergruppe der Knallkörper, sind aber wesentlich lauter. In der Zwischenzeit gibt es reichlich Unterschiede bei den Böllern. Es gibt D-Böller, Super1-Böller und Knaller aus anderen Ländern. Besonders laut sind Kanonenschläge, Chinaböller und Knallketten. Heutzutage machen die Böller nicht nur Krach, sondern sie bieten auch was für die Optik, für die eine fetzige Cracklingwolke sorgt. Die Unterteilung der einzelnen Knaller erfolgt nach Dicke und Größe. Dementsprechend werden sie mit Buchstaben gekennzeichnet. Der A-Böller gehört zu den kleinen Knallern. Der B-Böller ist mittelgroß, gefolgt von dem C-Böller, der ebenfalls mittelgroß und dicker ist. Es folgen der mittelgroße und sehr dicke D-Böller, der lange Super Böller I und der Super Böller II. Wie laut ein Böller tatsächlich ist, hängt von der Menge des Schwarzpulvers, der Wickelung und des Verschlusses bzw. der Verdämmung ab.

Zu den Knaller zählen:

Colour Cracker, Bazookas, Cobras, Centipede, Meteorschläge, Titan-Böller, Reaper und andere mehr.

Welche Böller sind in Deutschland erlaubt?

Feuerwerkskörper werden nach dem Grad der Gefährlichkeit und nach dem Verwendungszweck eingestuft. Dementsprechend erfolgt eine Einteilung in die Kategorie F1 bis F4. Unter die Kategorie F1 fallen zum Beispiel Knallerbsen, Wunderkerzen oder Tischfeuerwerk. Das Mindestalter liegt für das Jugendfeuerwerk bei 12 Jahren.
In Deutschland dürfen Knaller nur mit dem CE-Kennzeichen verkauft und benutzt werden. Es ist unerheblich, in welchen EU-Land die Prüfung stattgefunden hat.  


 

 

Welche Knaller sind die besten?

Wenn es zum Ende des Jahres zugeht, dann stellt sich wieder die Frage, welche Knaller die besten sind. Das Hauptkriterium zum Kauf eines Knallers ist die Lautstärke. In Deutschland sind maximal 120 Dezibel Lautstärke erlaubt. Der lauteste Knaller im Jahr 2019 war der King Böller. Er ist nicht nur legal, sondern auch extrem laut. Messungen ergaben, dass er pro Kanonenschlag auf 119 Dezibel kommt. Eine Kettensäge oder ein Formel 1-Wagen hat weniger.

Der The King Böller ist schon seit Jahren sehr beliebt. Manche kennen ihn noch unter dem alten Namen King Cobra. Schon damals war er zu Silvester ein Pflichtkauf, denn dieser Knaller war und ist besonders laut. Nach der Zündung ertönt ein sehr lauter Kanonenschlag. Das macht ihn gerade deshalb so beliebt. Im Jahr 2019 galt er als der lauteste Böller. Der Böller gilt als sicher, denn er hat eine ausreichend lange Zündschnur, für eine gute Zündverzögerung. So hat man genug Zeit, sich außer Reichweite zu begeben. Der King Böller bewegt sich gerade noch so am Rande des in Deutschlande machbaren, denn er hat 119 Dezibel. Erlaubt sind 120 Dezibel. Das erzeugt einen extrem lauten und satten Knall.
Neben dem King Böller sind die kubischen Kanonenschläge sehr beliebt. Sie werden zwar in China hergestellt, sind aber hierzulande legal.

Der Panda Big Booster II ist in Deutschland ebenfalls sehr beliebt. In ihm befinden sich vier Gramm hochwertiges Schwarzpulver. Seine Lautstärke erreicht mehr als 115 Dezibel.

Ebenfalls beliebt sind China-Böller in der Kategorie D. Sie sind zwar leiser als die Kubischen Kanonenschläge, trotzdem aber sehr beliebt. Die Hersteller der China-Böller sind Comet, Weco und Nico, um einige zu nennen.

Neu und von guter Qualität sind China D-Böller und Superböller II. Sie imponieren durch einen satten und lauten Klang. Hier ist beispielsweise auch Katan erwähnenswert.
Wer regelmäßig Knaller kauft, kennt auch den Namen Funke. Funke Firework ist ein polnischer Importeur, der sich auf Retro China Böller spezialisiert hat. Diese Böller sind sehr hochwertig und im Retro-Stil der 80er Jahre angefertigt. Sie sind handgewickelt und besitzen die klassische graue Zündschnur. Es gibt jedoch noch andere Feuerwerksartikel von Funke. Fire Event und Katan fertigen ebenfalls Oldschool Böller.

Welche Arten von Knallern gibt es?

Die kleinsten Knaller sind die Knallfrösche. Sie sind grün und nach dem Anzünden hüpfen sie mehrmals über den Boden. Wer es laut mag, verwendet Chinaböller, die es in unterschiedlichen Größenklassen gibt. Der Kubische Kanonenschlag ist eine weitere Variante. Er hat die Form eines Würfels. Seinen dumpfen Knall bekommt er durch die Verarbeitung.

Der zylindrische Kanonenschlag hat meist einen roten Knallkörper aus Leim und Pappe. Im Gegensatz zu den Knallfröschen gibt es beim Entzünden hier einen tiefen Klang und erspringt nicht, wie die Knallfrösche. Optisch unterscheidet er sich von den China-Böllern durch eine Größe und die feste Papphülse.

Reibkopfböller haben statt einer Zündschnur einen Reibkopf. Dieser entzündet sich durch Reibung an einer Streichholzschachtel oder an dafür vorgesehenen Reibbrettern. Im Inneren befindet sich ebenfalls Schwarzpulver. Der Knall kann ähnlich laut oder sogar lauter wie bei einem großen Böller sein.

Der Knallfrosch besteht aus einem grünen Päckchen mit mehreren einzelnen Ladungen. Die Zündschnur verläuft durch die komplette Kette. Weil das Päckchen nach der Zündung hin und her springt, hat es den Namen Knallfrosch bekommen.

China-Böller werden in die Klassen A, B, C und D eingeteilt. Bei der Kennung A handelt es sich um einen der leisesten Böller. Wer es laut haben will, holt sich einen China-Böller mit der Kennung D oder einen Super-I oder Super-II Böller.

 

 

 

 

Wie funktioniert ein Böller?


Im Grunde genommen funktioniert ein Knaller wie ein Raketenantrieb. Eine kleine Menge Schwarzpulver wird bei der Zündung verbrannt. Im Gegensatz zu einer Rakete werden die Brenngase durch mehrere Schichten Papier aufgehalten. Der Druck im Inneren des Böllers steigt, bis er mit einem lauten Knall explodiert. Das Gehäuse eines Böllers besteht aus geleimtem Papier, das Schwarzpulver enthält. Eine Zündschnur wird direkt zum Schwarzpulver geleitet. In den Hohlräumen befindet sich Lehm oder rote Tonerde zur Dämmung. Oldschool-Böller verzichten hierauf und haben stattdessen eine sehr stabile mehrlagige Papierwicklung. Die Oldschool-Böller schnipseln daher bei der Zerlegung. Der Knall wird übrigens bei Böllern nicht durch die Explosion hervorgerufen. Vielmehr entsteht der Effekt durch den Druck im Inneren des Böllers, wenn das Schwarzpulver verbrennt. Das Schwarzpulver brennt ab, sodass die Gase die äußere Verdämmung zum Platzen bringen. Es entsteht ein satter Knall.

Wie verwendet man Böller sicher?

Wer es so richtig krachen lassen will, der sollte beim Zünden von Feuerwerksartikeln und natürlich auch Böllern Vorsicht walten lassen. Schließlich steckt in ihm reichlich Schwarzpulver, damit es so richtig knallt. Die Böller müssen das CE-Zeichen haben. Beim Kauf sollte man unbedingt darauf achten. Knaller gehören außerdem nicht in die Hände von Kindern. Für Raketen wird ein Sicherheitsabstand von mindestens acht Metern empfohlen. Bei Böllern sollte natürlich der mindestens der gleiche Abstand eingehalten werden. Knaller sollten niemals in der Hand gezündet werden. Außerdem sollten sich weder Menschen noch Tiere in der Nähe befinden. Gemäß der Bedienungsanleitung sollen Böller hingestellt und angezündet werden. Danach entfernt man sich von dem Knaller.

Grundsätzlich sollte man sich immer vorher die Gebrauchsanweisung gut durchlesen und auch die Sicherheitshinweise befolgen. Knaller und Böller dürfen nie in geschlossenen Räumen verwendet werden. Sicher ist nur der Gebrauch auf der Straße bzw. im Freien. Außerdem sollte genug Abstand gehalten werden, denn einige Knaller haben die Angewohnheit, abzuheben, wenn sie zerlegen. In welche Richtung dann das zerlegende Papier des Knallers fliegen wird, hängt auch vom Wind ab. Um Verletzungen zu vermeiden, sollten Kanonenschläge, Böller, Knaller und Donnerschläge immer auf dem Boden gezündet werden. Ein Böller kann durchaus lauter als ein Presslufthammer sein.

 

Alte Böller und Blindgänger oder Versager dürfen auf keinen Fall aufgehoben werden. Blindgänger können sehr gefährlich sein. Plötzlich können sie explodieren, obwohl die Zündschnur noch vorhanden ist. Deshalb sollte man sich ihnen nicht nähern und schon gar nicht versuchen, sie wieder anzuzünden. Der sicherste Weg ist, Wasser über den Blindgänger zu schütten und ihn zu entsorgen. Wichtig ist auch, dass man Abstand zu anderen Menschen beim Zünden von Böllern hat. Feuerwerkskörper dürfen auf keinen Fall selbst hergestellt werden. Sie sollten außerdem so aufbewahrt werden, dass es nicht zu einer Selbstentzündung kommt. Auf keinen Fall sollten Knaller und Böller in der Kleidung transportiert werden. Wer die Schutzmaßnahmen beachtet, wird viel Spaß mit seinen Knallern und Böllern haben.

 

 

 

 

Böllern außerhalb von Silvester

Es gibt Anlässe außerhalb von Silvester, bei denen ebenfalls Knaller gezündet werden. Ohne Genehmigung ist das jedoch nicht erlaubt. Die Prozedur ist jedoch nicht schwierig.

Grundsätzlich ist ein privates Feuerwerk der Kategorie 2 genehmigungspflichtig. Ein Jugendfeuerwerk der Kategorie 1 ist nicht genehmigungspflichtig.

Nur Pyrotechniker, bzw. Personen mit entsprechender Erlaubnis, dürfen ein Feuerwerk der Kategorie drei und vier zünden.

Zunächst sollte man sich vorher telefonisch bei der Stadt oder Gemeinde nach einer Genehmigung erkundigen. Ist die Genehmigung erteilt, bekommt man die Böller und Knaller in speziellen Online-Shops. Der gewöhnliche Handel verkauft währendes des Jahres keine Knaller.

Der Antragsteller muss mindestens 18 Jahre alt sein und es muss ein begründeter Anlass vorliegen. Eine Ausnahmegenehmigung kann mit Auflagen verbunden sein. Dabei kann es sich um den Abschluss einer Haftpflichtversicherung handeln oder dass die Feuerwehr anwesend sein muss. Der Antrag muss mindestens 14 Tage vor dem Abbrennen des Feuerwerks eingereicht sein.

Bühnenfeuerwerk T1

Bei Verwendung auf der Bühne oder in Shows ist zum Abbrennen des Feuerwerks eine zusätzliche Genehmigung erforderlich. Allerdings ist auch hier ein Mindestalter von 18 Jahren vorgeschrieben und es muss vor dem Gebrauch das Einverständnis einer Brandschutzbehörde eingeholt werden. In der Regel werden Bühnenfeuerwerke von speziell ausgebildeten Pyrotechnikern ausgeführt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Knaller im Ausland - Was ist wo erlaubt?

Nicht jeder verbringt Silvester in Deutschland. Das kann zu Problemen führen, denn nicht alles, was in Deutschland erlaubt ist, kann auch auf das Ausland angewendet werden. Nochmal zur Erinnerung:

Es gibt vier Kategorien: F1, F2, F3 und F4. Die Kategorie F1 darf das ganze Jahr über verkauft werden. Es handelt sich hierbei um Tischfeuerwerk. F2 ist das typische Silvester-Feuerwerk, das an Silvester an Personen ab 18 Jahren verkauft werden darf. Für die Klassen F3 und F4 wird ein Befähigungsschein gebraucht.

Allerdings gibt es innerhalb der EU unterschiedliche Restriktionen. Diese sollten unbedingt beachtet werden. Das betrifft hauptsächlich die Klassen F2 und F3. In Griechenland und in Frankreich ist es nicht üblich, dass Privatleute Böllern. Der Kauf von Knaller ist in diesen Ländern entsprechend eingeschränkt. In einigen niederländischen Kommunen ist die Nutzung von Böller gänzlich verboten. Interessant ist auch, dass ausgerechnet in China, wo die Knaller ursprünglich erfunden wurden, das Böllern in den meisten chinesischen Städten mittlerweile ausbleibt. Eine weitere Besonderheit ist Belgien. In Brüssel ist die Verwendung von Knaller grundsätzlich verboten. Andere belgische Städte sind davon jedoch nicht betroffen.

Fazit zu Böller und Kracher

Auch in diesem Jahr werden an Silvester viele Böller und Knaller angezündet werden. Werden die gesetzlichen Bestimmungen beachtet und nimmt man sich auch die Vorsichtsmaßnahmen, die hier beschrieben wurden zu Herz, dann kann eigentlich an Silvester nichts mehr schiefgehen. Mittlerweile verbieten nun jedoch auch in Deutschland in einige Städte das Böllern. Deshalb sollte man sich vorher erkundigen, in welcher Stadt es noch erlaubt ist und in welcher nicht.Für alle anderen kann man nur sagen, lasst es auch in diesem Jahr an Silvester wieder so richtig krachen.